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Der VW Puma

19 Januar 2011 Optimierter Druck Optimierter Druck

Buch Puma – Typen und Geschichte

Der VW Puma ist in Europa weitgehend unbekannt aber nicht weniger interessant. In Brasilien war er die südamerikanische Corvette. Er prägte die Straßen von Rio de Janeiro und Sao Paulo in den 70er und 80er Jahren. Heute ist er bereits ein heiß begehrtes Sammlerstück über das man viel zu wenig weiß. Eines kann an dieser Stelle bereits versprochen werden: „Je mehr sie über den Puma wissen, desto mehr werden sie ihn lieben“.

Dieses Buch beschreibt detailliert alle Modelle, die dazu geführt hatten, dass die Marke Puma nicht nur in Brasilien, sondern auch in Amerika und Europa so erfolgreich werden konnte. Zwischen 1964 und 1998 wurden Sportcoupés, Cabrios und LKWs in Brasilien an zwei Standorten produziert. Der Serienstart erfolgte auf Basis des DKW von VEMAG. Nachdem dieser Hersteller von Volkswagen aufgekauft und die Produktion 1967 eingestellt wurde, setzte man die Karosserie des Puma auf die Bodengruppe des Karmann Ghia und der VW Puma war geboren.

1968 erschien der erste VW Puma GT, der sich bei Wettbewerben mit klingenden Marken wie Alpine und Porsche sehr gut messen konnte. Speziell bei der jungen Oberschicht fand der Puma großes Interesse. Er wurde zum Prestigeobjekt, fast schon zum Kultobjekt. Viele Geschichten ranken sich um den Puma, der sogar heute noch in Südafrika in kleinen Stückzahlen gebaut wird. Dass hinter all den Legenden auch ein Stückchen Wahrheit steckt, soll in diesem Buch bewiesen werden. Bei genauerem Hinsehen werden mehr als 20 Puma Modelle erkennbar. Von manchen Modellen wurden gerade mal 3 Stück produziert. Das Puma Cabrio war der Verkaufsschlager, der fast 8.000 Mal ausgeliefert wurde. In Europa verhinderten die restriktiven Bestimmungen der Zulassungsbehörden eine allzu große Verbreitung. Insgesamt kamen etwas mehr als 100 Puma-Fahrzeuge zwischen 1971 und 1981 nach Europa. Trotz oder gerade wegen der geringen Anzahl an verfügbaren Fahrzeugen  ist der VW Puma auch in Europa eine der interessantesten Lizenzfertigungen auf Basis von Volkswagen Technik.

Buchrückentext
Der Puma ist in Europa nur Insidern bekannt. In Brasilien genießt der Sportwagen basierend auf Volkswagentechnik Kult-Status. Dort wird er als „brasilianische Corvette“ verehrt. Der Puma war Anfang der 70er Jahre speziell bei der Jugend der Inbegriff des sportlichen Fahrvergnügens. Seit 1971 wurde er auch nach Europa exportiert. Im Jahre 1973 begann man in Süd-Afrika mit einer Lizenzfertigung. Heute wird der Puma dort wieder in kleinen Stückzahlen erzeugt.
Als Rino Malzoni 1964 begann, seinen eigenen Rennwagen zu bauen, wurde der Grundstein für eine ganze Ära an Sportwagen gelegt. Mit dem Puma auf Basis des Karmann Ghia bzw. des VW Brasilia entstand ein Klassiker, der in den letzten Jahren immer mehr Freunde gewinnen konnte. Das Interesse an der Marke Puma stieg in den letzten Jahren derart stark an, dass eine erste Aufarbeitung der Geschichte der Marke Puma längst überfällig schien. Dieses Buch bietet einen detaillierten Überblick über alle Puma-Modelle der Jahre 1964 bis 1998 mit vielen Bildern und Tabellen.

Puma – Typen und Geschichte 204 Seiten, Format 17×22 cm, gebunden
EUR 29,90.- ISBN: 9783842340299
Erhältlich im Buchhandel oder im Onlinehandel

Der Weg des Puma

Als Student hatte ich eine Entscheidung zu treffen. Die Wahl zwischen Freiheit auf zwei Rädern und Freiheit auf vier Rädern beschäftigte mich. Als bei einer nahegelegenen Tankstelle ein teilrestaurierter Käfer zum Verkauf angeboten wurde, war rasch eine Entscheidung getroffen. Wenige Tage später stand ein weitgehend zerlegtes Etwas in der Einfahrt. Der ganze Sommer lag ganz im Zeichen von Rostbekämpfung und Wiederaufbau der Karosserie. Ein knappes Jahr später und nach zwei mäßig erfolgreichen Versuchen, gelang es mir, eine positive Bescheinigung beim TÜV zu erreichen.  Die Einzelgenehmigung für meinen Käfer Cabrio Umbau datiert auf das Jahr 1993. Seither wird mein Käfer jedes Jahr optimiert.

Vor wenigen Jahren kam mir das Gerücht zu Ohren, dass es einen Sportwagen gibt, der zwar die Technik vom Käfer hatte, aber sonst eine eigenständige Automarke darstellte. Im Laufe der Zeit fand ich heraus, dass dieses Auto offensichtlich aus Brasilien stammt und schwierig zu bekommen ist. Plötzlich war da ein Puma, der in Kärnten stand, und verkauft werden sollte. Ich bat den Besitzer um Bilder und war begeistert, endlich eines dieser Autos gefunden zu haben.  Leider wechselte das Puma Cabrio schneller den Besitzer als ich eine Besichtigung organisieren konnte. Meine Begeisterung für den VW Puma war aber so stark entfacht, dass ich bei jeder Gelegenheit davon mit Freunden aus unserem Käferclub ins Schwärmen kam. Letztes Jahr im April war es dann soweit. Ich fuhr gemeinsam mit Frau und Tochter zur Besichtigung meines zukünftigen VW Puma Cabrios. Meine Frau war entsetzt vom Zustand des Autos. Meine Tochter war skeptisch und hätte ich meinen Sohn dabei gehabt, so wäre er wahrscheinlich ganz auf meiner Seite gewesen. Bei näherem Hinsehen war aber nichts erkennbar, was auf eine aussichtslose Restauration hindeutet. So wurde ich kurzerhand stolzer Besitzer eines Puma GTS von 1980.

Einige Wochen nach dem Kauf waren bereits die Bremsen repariert, die Vergaser halbwegs eingestellt und alles andere so weit erledigt, dass die erste große Ausfahrt zum Mai Käfertreffen nach Eggenburg kommen konnte.
Am 1. Mai hieß es früh aufstehen, das Auto noch einmal kurz zu überprüfen und schon konnte die Reise losgehen. Die ganze Familie war aufgebrochen, um erstmals an einem luftgekühlten Treffen teil zu nehmen. Die Fahrt gestaltete sich aber schwieriger als vermutet. Bei einem kurzen Zwischenstopp drangen plötzlich Abgase in den Fahrgastraum. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel bestätigte mir, dass der Motor zwar nicht in Flammen stand aber auch, dass meine Frau ihre Panik nicht mehr vor den Kindern verbergen konnte. Als wir sanft wieder Fahrt aufnahmen konnten wir nicht nur aufatmen, sondern auch wieder kräftig durchatmen.

Wir erreichten das Festgelände und ernteten Anerkennung bei all jenen, die zwar schon vom VW Puma gelesen, ihn jedoch noch nie in Natura gesehen hatten. Nachdem wir ohne Komplikationen wieder nach Hause kamen, organisierte ich sofort neue Wärmetauscher, einen Satz Motordichtungen, eine neue Kupplung und ein paar Kleinteile, die aus Erfahrung mit meinem Käfer sicher auch zu tauschen waren. Zusammen mit einem Freund aus unserem Käferclub bauten wir den Motor aus und bei einem offenen Wort gestand mir mein Kumpel, dass er es nicht erwartet hatte, dass wir damals vom Käfertreffen aus eigener Kraft nach Hause kommen würden. Der Zustand des Motors war erbärmlich aber nicht hoffnungslos, weil die wichtigsten Komponenten noch ordentlich funktionierten. Nach zwei Tagen auf der Hebebühne konnten wir den Puma wieder auf die Straße setzen.

Neben der Restauration beschäftigte ich mich intensiv mit der Marke Puma und den Wurzeln in Brasilien. Bislang hatte noch niemand die Geschichte der Automarke aufgearbeitet, also musste ich über das Internet versuchen, mehr über mein Auto zu erfahren. Bilder, die ich nach Brasilien schickte, wurden eher mit Ratlosigkeit von den Freunden des Puma in Rio de Janeiro bzw. Sao Paulo kommentiert. In Brasilien kennt man den Puma, wie ich ihn habe, nicht. Erst ein Besuch des internationalen Puma-Treffen in der Nähe von Stuttgart brachte die entscheidenden Hinweise. Dort kannte man zumindest ein Auto aus der Schweiz und ein weiteres aus Holland, das die gleichen Stoßfänger aufweist. Offensicht hatte der Generalimporteur in der Schweiz Fahrzeuge vor der Auslieferung modifiziert. Laut Exportpapieren kamen 108 Fahrzeuge zwischen 1971 und 1980 nach Europa. In Österreich dürften insgesamt 7 luftgekühlte VW Puma stehen. In Deutschland gibt es noch mehr als 40 Fahrzeuge in diversen Garagen. Ähnlich wie in der Käfer-Szene kennt man einander und steht locker in Kontakt. Das gemeinsame Hobby lässt Grenzen und Sprachbarrieren bedeutungslos erscheinen. So stehen am Ende doch immer erholsame Ausfahrten und Treffen mit Gleichgesinnten auf der Tagesordnung. Auch wenn ich bei meinen Luftgekühlten gerne ins Schwärmen komme, für meine Frau ist der VW Puma viel zu tief, viel zu laut und viel zu unpraktisch. Weil sie aber trotzdem versucht, Verständnis für mein luftgekühltes Hobby auf zu bringen, liebe ich sie noch viel mehr.

Wer eventuell Fragen rund um seinen Käfer hat, kann gerne unsere Clubseiten besuchen. Auf knapp 400 Seiten haben wir viele hilfreiche Informationen und Anleitungen ins Netz gestellt. Wir sind erreichbar unter: www.vw-kaeferclub.com

Tags: Volkswagen · VW Puma